lundi 12 juillet 2010

Auszeichnungen als Alternative zu Leistungslöhnen

Auszeichnungen sind wie Geld; der einzige Unterschied ist das zusätzliche Zelebrationssbrimborium. - So weit die Vorurteile.


Doch die Wissenschaft will's genauer wissen: Welchen Einfluss haben Auszeichnungen auf die Arbeitsperformance von Angestellten?


Zentral ist, dass Auszeichnungen einen klar anderen Effektcharakter haben als rein monetäre Vergütungen wie etwa bei einem Leistungslohn: Während die direkte Bezahlung von Leistungen gemäss verschiedenen psychologischen Untersuchungen die intrinsische Motivation sinken lässt, steigt der innere Antrieb bei indirekter Leistungsvergütung durch Auszeichnungen.


Eine wissenschaftliche Studie bei einem Schweizer Kreditkarteninstitut zeigt, dass nach dem Erhalt einer Auszeichnung die Arbeitsperformances der Prämierten im nachfolgenden Monat um 6% gestiegen sind. Dieses Ergebnis ist insofern bemerkenswert, da es dem klassischen Bild des homo oeconomicus widerspricht: Die ausgezeichneten Personen steigern ihr Engagement, obwohl sie bereits "bezahlt" wurden. Der Widerspruch zum klassischen ökonomischen Ansatz wird durch die Tatsache verstärkt, dass der monetäre Wert der "Bezahlung" sehr gering ist.


Eine weitere interessante Erkenntnis ist das Nicht-Eintreten des gegenteiligen Effekts: Diejenigen Personen, die keine Auszeichnung erhielten, haben im nachfolgenden Monat ihre Arbeitsperformance nicht gesenkt. Die Ergebnisse dieser Studie sind insbesondere für die Diskussion um Leistungslöhne wichtig. Durch das Remplacement von Leistungslöhnen durch ein Auszeichnungssystem kann die durch extrinsische Anreize getriebene Eigennutzorientierung eingedämmt werden.



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